Wer genau hinschaut beim Spazieren oder Radfahren durch das Naturschutzgebiet hat vielleicht schon einmal merkwürdig verwachsenen Grashalme oder gruselige Gespinste in den Sanddornbüschen erspäht. Das sind quasi die Wohnsiedlungen kleiner Sechs- oder Achtbeiner.
WeiterlesenFrischlinge ertrinken beim Durchschwimmen des Werbeliner Sees
Am Freitagnachmittag, dem 23.08.24, wurden Heike Franke und Alex Thomas Zeuge eines tragischen Todes.
Die beiden Projektmitarbeitenden näherten sich im südlichen Teil des Werbeliner Sees zwei Sonnenbadenden, die illegal am Ufer lagerten. Rund 20 Meter vom Ufer entfernt, entdeckten sie im Wasser mehrere schwimmende Geschöpfe. Hunde!? Frau Franke war kurz davor, die Uferlagernden an das Badeverbot und das Hunde-müssen-an-die-Leine-Gebot zu erinnern.
Der Blick durchs Fernglas offenbarte jedoch, dass es keine Hunde waren, sondern eine Bache mit vier Frischlingen. Die Wildschweinmutter schwamm mit ihrem Nachwuchs quer durch den See.
WeiterlesenWege verlassen, am Ufer rasten und Baden verboten!
Grade in diesen warmen Tagen ist der Wunsch nach einem Sprung ins kühle Nass groß. Diese Abkühlung im Naturschutzgebiet (NSG) Werbeliner See zu suchen ist allerdings völlig fehl am Platz. Das Umweltamt des Landkreises Nordsachsen macht hierauf einmal mehr aufmerksam. Die illegale Freizeitnutzung fügt dem Gebiet und seiner Tier- und Pflanzenwelt permanent große Schäden zu.
Am Werbeliner See wurden bisher mehr als 650 Tier- und 280 Pflanzenarten erfasst. Sehr seltene und streng geschützte Arten wie Seeadler und Fischotter, Rothalstaucher, Bartmeise und Rohrweihe sowie Orchideen und viele andere leben bzw. wachsen hier. Außerdem dient das Gebiet von Herbst bis Frühjahr als wichtiger Rastplatz für tausende Zugvögel.
„Die enorme Artenvielfalt, welche sich in diesem Naturschutzgebiet angesiedelt hat ist einzigartig, besonders im Hinblick auf unsere dicht besiedelte Region. Dieses Zusammenspiel macht die vorkommende Biodiversität jedoch auch sehr störanfällig – darum braucht es den Respekt und Abstand von uns Menschen.“, appelliert Umweltdezernent Dr. Eckhard Rexroth. „So schrecken beispielsweise freilaufende Hunde und illegal Badende, Brutvögel der Uferbereiche auf Kies und im Schilf auf, die ihre Nester und somit ihre Brut für immer verlassen. Teilweise werden diese unscheinbaren Eier der Bodenbrüter zusätzlich übersehen und zertreten. Bereits natürliche Einflüsse und eingeschleppte Räuber wie Waschbär oder Mink setzen dem Nachwuchs der geschützten und teilweise vom Aussterben bedrohten Vogelarten deutlich zu. Negative menschliche Einflüsse gefährden sie noch mehr.“
Seit geraumer Zeit sieht man auf den Wegen im Naturschutzgebiet kleine Braune Bären wandern. Aber sowas gibt’s doch bei uns gar nicht?! Oh doch, und vielleicht haben Sie ihn auch schon gesehen.
Der Braune Bär (Arctia caja) ist ein Nachtfalter der Unterfamilie der Bärenspinner (Arctiinae) und sieht mit seinen gefleckten Flügeln sehr schön aus. Den leicht irreführenden Namen wird er aber eher von seinen stark braun behaarten Raupen haben (siehe Foto), welche mit viel Fantasie dem Braunbären ähneln. Grade diese witzigen Raupen sind zurzeit viel im Naturschutzgebiet zu finden.
WeiterlesenAm Sonntag den 16. Juni wurde erfolgreich der 1. Tag der Artenvielfalt im Naturschutzgebiet (NSG) Werbeliner See mit Unterstützung von sechs fachkundigen Experten und Expertinnen durchgeführt! Mit viel Begeisterung und Freude haben die Artenkennenden Dr. Dietrich Wagler (Tagfalter), Willem Kujawa (Libellen), Robert Klesser (Spinnen), Franz Jäger (Staatenbildende Insekten), Ewald Jansen (Wespen) und Antonia Keller (Pflanzen) interessierte Bürger und Bürgerinnen mit auf die Reise in ihre Fachgebiete genommen. Die Artenkundigen sind nach einer kurzen allgemeinen Einführung mit ihren Schützlingen im Naturschutzgebiet ausgeschwärmt und haben sich insbesondere auf die Suche nach neuen Arten begeben. Und das mit Erfolg! Unter den 196 gesamt erfassten Arten wurden über 40 neue Arten für das Naturschutzgebiet Werbeliner See entdeckt! Somit wurden bisher 879 verschiedene Arten im NSG Werbeliner See nachgewiesen.
WeiterlesenDer Wiedehopf, ein Schönling mit orangener Federhaube, wurde bereits mehrfach im Naturschutzgebiet (NSG) Werbeliner See gesichtet – bisher allerdings nur bei Stippvisiten auf dem Durchzug. Der Vogel-Punk hat eine Vorliebe für Insekten, vor allem für Großinsekten, wie beispielsweise Grillen, sowie deren Puppen und Larven. Mit seinem langen gebogenen Schnabel stochert er im lockeren Boden nach den Leckerbissen. Er ist ein anspruchsvoller Geselle, der halboffene bis offene insektenreiche Landschaften benötigt und zudem geeignete Bruthöhlen wie verlassene Spechthöhlen, Nischen, Mauerspalten oder Steinhaufen braucht. Fehlen diese nimmt der amselgroße Vogel auch Nistkästen an.
WeiterlesenSchon seit Mitte Januar ist es für die Jahreszeit mild, und so begann das Frühlingserwachen dieses Jahr recht früh. In den vergangenen Wochen sind die Mirabellen- und Schlehenbüsche im Naturschutzgebiet Werbeliner See in herrlicher Pracht aufgeblüht und so fliegen auch die ersten Schmetterlinge bereits herum und sammeln Nektar. Auch die gefährdeten schwarzblauen Ölkäfer (siehe Foto) konnten in den letzten Tagen häufig dabei beobachtet werden, wie sie aus ihren zur Überwinterung genutzten Höhlen und dann über die Wege krabbeln – sie sind nun auf Partnersuche!
WeiterlesenViele Vogelarten halten sich nicht fest in einem einzigen Gebiet auf, sondern leben zu verschiedenen Jahreszeiten in verschieden Lebensräumen in unterschiedlichen Teilen der Welt. Das Naturschutzgebiet Werbeliner See mit seinem umliegenden Vogelschutzgebiet bieten wichtige Orte zum Brüten, sind aber auch als Winterquartier von besonderer Bedeutung.
WeiterlesenAm 16.10.2023 wurde auf der Landstraße S2 zwischen Lissa und Zwochau ein toter Wolf entdeckt. Zum Fundort kam neben Polizei auch Jan Schöne vom NABU Sachsen zum Bergen des Welpen. Er arbeitet als ehrenamtlicher Naturschützer und ist für das Wolfsmonitoring im Naturschutzgebiet Werbeliner See zuständig. Der Kadaver wurde anschließend im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin untersucht.
WeiterlesenWir möchten hiermit allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen!
– Das Projektteam