Der Wiedehopf, ein Schönling mit orangener Federhaube, wurde bereits mehrfach im Naturschutzgebiet (NSG) Werbeliner See gesichtet – bisher allerdings nur bei Stippvisiten auf dem Durchzug. Der Vogel-Punk hat eine Vorliebe für Insekten, vor allem für Großinsekten, wie beispielsweise Grillen, sowie deren Puppen und Larven. Mit seinem langen gebogenen Schnabel stochert er im lockeren Boden nach den Leckerbissen. Er ist ein anspruchsvoller Geselle, der halboffene bis offene insektenreiche Landschaften benötigt und zudem geeignete Bruthöhlen wie verlassene Spechthöhlen, Nischen, Mauerspalten oder Steinhaufen braucht. Fehlen diese nimmt der amselgroße Vogel auch Nistkästen an.
Dies war der Anlass für die Jungen Naturwächter (JuNa’s) aus Delitzsch Nisthilfen für die Wiedehopf zu zimmern. Die fünf großen Baumstamm-Suites wurden Anfang April in Zusammenarbeit mit dem Projektteam im nördlichen Teil des NSG Werbeliner See aufgestellt.
Der Wiedehopf (Upupa epops) war im 19. Jahrhundert ein gebietsweise häufiger Vogel, heute ist er jedoch gefährdet in Deutschland. Weil ihm Nahrung und Lebensräume fehlen, gibt es nur 800 bis 950 Brutpaare. In der Roten Liste der Brutvögel gilt die Vogelart deshalb als gefährdet, in Sachsen ist er mit nur 80 – 100 Brutpaaren sogar stark gefährdet.