Viele Vogelarten halten sich nicht fest in einem einzigen Gebiet auf, sondern leben zu verschiedenen Jahreszeiten in verschieden Lebensräumen in unterschiedlichen Teilen der Welt. Das Naturschutzgebiet Werbeliner See mit seinem umliegenden Vogelschutzgebiet bieten wichtige Orte zum Brüten, sind aber auch als Winterquartier von besonderer Bedeutung.
So überwintern auf der Wasserfläche des Sees große Vogeltrupps: Über 1500 Tafelenten, 1000 Reiherenten und 2000 Blässhühner wurden gesichtet! Insgesamt wurden 15 verschiedene Entenarten seit Ende Oktober auf dem See nachgewiesen, wozu auch die Seltenheiten wie die Samtente und die Trauerente zählen. All diese Vögel benötigen im Winter große, eisfreie und ungestörte Wasserflächen sowie genügend Futter zum Überleben.
Gänse schlafen der Sicherheit halber ebenfalls auf dem Wasser, finden ihr Futter allerdings tagsüber nicht auf dem See, sondern auf Grünland und Acker. So nutzten diesen Winter mindestens 4000 Gänse den Werbeliner See als Schlafgewässer. Auf den umliegenden Feldern kamen insgesamt an die 20.000 Gänse zur Futtersuche zusammen. Hierbei waren hauptsächlich Saat- und Blässgans anzutreffen, doch auch die seltenen Arten Weißwangen-, Kurzschnabel-, Rothals- und Ringelgans waren Gäste im Gebiet. Da die Region ein deutschlandweiter Hotspot für überwinternde Gänse ist, besitzen Schutzgebiete hier für diese Artengruppe einen besonderen Wert.
All diese Tiere müssen mit karger Kost den kalten Winter überstehen. Da jedes Auffliegen Energie kostet, vermeiden Sie bitte unnötige Störungen. Leinen Sie innerhalb des Naturschutzgebiets daher bitte ihren Hund an und bleiben Sie auf den Wegen, um den Enten und Gänsen einen Raum zu bieten, in dem sie die harte Jahreszeit gut überstehen können.