Interessierte Besucher des Naturschutzgebietes „Werbeliner See“ haben uns in den vergangenen Wochen wiederholt Nester gemeldet, die fast schwerelos an Zweigspitzen hängen.
Bei den Erbauern handelt es sich um Beutelmeisen, die mit ihrer schwarzen Gesichtsmaske und der hellgrauen Färbung von Nacken und Scheitel gut zu identifizieren sind. Die kleinen Meisen leben vor allem in Ufer- und Feuchtgebieten, mit Röhrichtbeständen und Bäumen mit herabhängenden Zweigen (z. B. Weiden). Für den Nestbau werden von Schilfblättern kleine Streifen abgetrennt und dann wie ein Bindfaden benutzt, um aus Samenwolle von verschiedenen Pflanzen wie Schilf, Rohrkolben, Pappeln und Weiden ein kunstvolles Beutelnest mit Einschlupfröhre zu bauen. In der Regel gibt es eine Jahresbrut in der Zeit von April bis Juni, bevor sie in der kalten Jahreszeit in den Mittelmeerraum ziehen.
Die besonders geschützten Vögel mit ihrer außergewöhnlichen Brutbiologie können wir unterstützen indem wir ihre Lebensräume erhalten und zur Brutzeit Störungen in der Umgebung ihrer Beutelnester vermeiden.