Im Naturschutzgebiet wurden bisher 220 Vogelarten erfasst.
Im Naturschutzgebiet wurden bisher 220 Vogelarten erfasst.
Das Vogelschutzgebiet „Agrarraum und Bergbaufolgelandschaft bei Delitzsch“ einschließlich Naturschutzgebiet „Werbeliner See“ ist vor allem für die Vogelwelt von außerordentlicher Bedeutung.
Für folgende Vogelarten zählt das Vogelschutzgebiet zu den wichtigsten Brutgebieten im Freistaat Sachsen: Grauammer (Miliaria calandra), Kiebitz (Vanellus vanellus), Raubwürger (Lanius excubitor), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Rothalstaucher (Podiceps grisegena), Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis) und Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe). Die Vogelwelt des Gebietes wurde in den vergangen Jahren durch Ornithologen (v.a. Michael Schulz) am Besten erfasst.
Dabei wurden 88 Arten als Brutvögel kartiert. Die anderen 132 dokumentierten Arten sind Nahrungsgäste, Wintergäste oder Durchzügler.
Daneben sichert das Gebiet für die folgenden der Brutvogelarten einen repräsentativen Mindestbestand im Freistaat Sachsen: Baumfalke (Falco subbuteo) , Neuntöter (Lanius collurio) , Rohrdommel (Botaurus stellaris) ,Rotmilan (Milvus milvus) und Wespenbussard (Pernis apivorus) . Das Vogelschutzgebiet ist für die Gewährleistungräumlicher Ausgewogenheit der Vorkommen des Seeadlers (Haliaeetus albicilla) im Freistaat Sachsen wichtig.
Unter den erfassten Arten gelten 14 als „vom Aussterben bedroht“, 10 weitere als „stark gefährdet“ und 10 als gefährdet.
Doch auch diese Beobachtungen sind nur Momentaufnahmen. Die Zunahme von Freizeitnutzungen mit Störungseffekten verursacht nachweislich ein Schwinden der Artenvielfalt im Gebiet. Ebenso stellen Neozoen wie Waschbär und Mink als zusätzliche Räuber eine Bedrohung für viele Arten dar. Darüber hinaus führen sowohl Sukzession (Wiederkehr natürlicher Pflanzengesellschaften), als auch die Ausbreitung invasiver Pflanzen wie Sanddorn oder kanadische Goldrute zum Verschwinden der bedeutsamen Offenland-Lebensräume.