Die meisten Zugvögel sind inzwischen zurück. Das Geträller, Getschilpe und Geflöte am Werbeliner See ist deutlich hörbar und vielstimmiger geworden. Gefiederte Heimkehrer und Hiergebliebene, sie alle folgen derzeit der gleichen Bestimmung: Revier abstecken. Um die Liebste werben. Nest bauen. Brüten. Und den Nachwuchs großziehen.
Bitte nehmen Sie deshalb Rücksicht.
Sie mögen Fair Play. Seien Sie auch fair zur Natur. Es geht nur miteinander!
Das Schilf ist Wohnzimmer, Liebeslaube und Kinderstube von zahlreichen Schilfbewohnern, darunter befinden sich viele seltene und bedrohte Arten.
Die Beutelmeise lebt in unmittelbarer Gewässernähe. Ihr Nest, ein kleines Meisterwerk aus Pflanzenfasern, Tierhaaren sowie Samenhaaren, baut sie an an einem herabhängenden Zweig einer Birke, Erle oder Weide. Dort ist sie äußerst störungsempfindlich.
Bitte nehmen Sie Rücksicht!
© Erik Eckstein
Das Blaukehlchen lebt versteckt im Schilfgürtel und zieht dort auch seinen Nachwuchs groß. ImSchilf schnüffelnde Hunde oder Menschen auf illegalen Trampelpfaden entlang des Ufers führen zur Aufgabe der Brut.
Bitte nehmen Sie Rücksicht!
© Erik Eckstein
Die Rohrammer, ein kleiner vorwitziger Vogel mit dunklem Kopf und weißem Schnurrbart, singt zur Balzzeit gerne hoch oben an einem Schilfhalm sitzend. Das Weibchen baut das Nest tief im Schilf, dicht über dem Boden oder Wasser.
Bitte nehmen Sie Rücksicht!
© Erik Eckstein
Bitte stöbern Sie nicht im Schilf, bleiben Sie auf den Wegen und nehmen den Hund an die Leine, um die bodennahen Gelege nicht zu zerstören und brütende Vögel nicht aufzuschrecken.
Auch bei den Bewohnern des Offenlandes und Halboffenlandes ist die Balz und das Brutgeschäft in vollem Gange.
Auf Sträuchern in sonst offenen Flächen sitzend, sind die markanten Schwarzkehlchen derzeit gut zu beobachten. Sie nutzen diese exponierten Stellen als Bühne für den männlichen Gesang oder spähen von dort nach kleinen Insekten, welchen sie dann am Boden nachstellen. Ihre Nester bauen sie in der Wiese, bodennah und gut versteckt. Ein versehentlicher Tritt und die Kinderstuben sind zertreten. Wiederholt aufgeschreckte Vögel geben ihre Brut auf. Bleiben Sie auf den Wegen und nehmen Sie den Hund an die Leine. Bitte nehmen Sie Rücksicht!
Wenn die Braunkehlchen im April an den Werbeliner See zurückkommen, haben sie mehr als 5.000 Kilometer hinter sich. Sie überwintern im tropischen Afrika. Bei uns angekommen, suchen sie blütenreiche Wiesen und Brachen, um hier in Bodennestern zu brüten. Der Bestand des Braunkehlchens geht seit Jahrzehnten zurück. In Deutschland und Sachsen sind sie inzwischen stark gefährdet und stehen auf der Roten Liste. Bitte nehmen Sie Rücksicht!
Sie mögen Fair Play. Seien Sie auch fair zur Natur. Es geht nur miteinander!