Frischlinge ertrinken beim Durchschwimmen des Werbeliner Sees
Am Freitagnachmittag, dem 23.08.24, wurden Heike Franke und Alex Thomas Zeuge eines tragischen Todes.
Die beiden Projektmitarbeitenden näherten sich im südlichen Teil des Werbeliner Sees zwei Sonnenbadenden, die illegal am Ufer lagerten. Rund 20 Meter vom Ufer entfernt, entdeckten sie im Wasser mehrere schwimmende Geschöpfe. Hunde!? Frau Franke war kurz davor, die Uferlagernden an das Badeverbot und das Hunde-müssen-an-die-Leine-Gebot zu erinnern.
Der Blick durchs Fernglas offenbarte jedoch, dass es keine Hunde waren, sondern eine Bache mit vier Frischlingen. Die Wildschweinmutter schwamm mit ihrem Nachwuchs quer durch den See.
Der Wind blies kräftig aus westlicher Richtung, der Wellenschlag war hoch, die Kleinen mussten sich sehr anstrengen und ihren Rüssel weit nach oben strecken, um kein Wasser abzubekommen. Die Realität durchs Spektiv sah anders aus. Wellen schwappten dem Nachwuchs in Gesicht und Rüssel.
Ein fünftes Kleines war – noch – in entgegen gesetzter Richtung unterwegs und versuchte zu Mutter und Geschwistern wieder aufzuschließen.
Vermutlich wurde die Bache mit ihrem Nachwuchs am Westufer massiv gestört und entschied sich für den Fluchtweg durchs Wasser ans Ostufer. Am Ostufer war es ihr aber auch nicht möglich an Land zu gehen, durch Störung von Badenden und Uferlagernden. Sie machte kehrt und schwamm nochmal rund 400 Meter zurück.
Die Bache mit den beiden größeren Jungen, vermutlich Jährlinge, erreichten das Westufer. Die drei schmächtigeren Jungen, vermutlich Frischlinge, verloren den Kampf gegen Wind und Wellen. Die Kräfte verließen sie … und ertranken.
Wäre das Ostufer frei gewesen, hätte die Wildschweinfamilie wie geplant ans Ufer gehen und sich dort erholen können.